Mit dem zweiten Schnitt endet die Reifeprüfung im Grünland. Die Abreife der drei unterschiedlichen Bestände wurde 12 Wochen lang begleitet, analysiert und interpretiert. Hier finden Sie eine Zusammenfassung:
Der erste Schnitt
Durch kalte Nächte und wenig Niederschlag benötigte der erste Schnitt verhältnismäßig lange, um die Schnittreife zu erreichen. Abschließend wurde er mit durchschnittlich 22,4 % Rohfaser, 18,9 % Zucker und 12,2 % Protein je kg TM eingebracht. Der niedrige Proteingehalt (Zielwert sind 17-18 % je kg TM) könnte darauf hinweisen, dass der vorhandene Stickstoff durch die Trockenheit nicht vollständig nutzbar war. bonsilage FIT G war hier das optimale Siliermittel, um den höheren Zuckergehalt zu nutzen und ihn während des Silierens in Propylenglykol umzuwandeln.
Abreife der Gräser
Um zeigen zu können, wie sich ein Grasbestand nach dem Schnitttermin weiterentwickelt, wurden kleine Teilflächen in den Beständen nicht gemäht. Diese Gräser zeigten sich ca. 10 Tage nach dem Mähen mit kompletter Ähre bzw. Rispe. Die Qualitäten der Frischgrasproben hatten sich zu diesem Zeitpunkt deutlich verschlechtert. So war der durchschnittliche Rohfasergehalt auf 27,7 % je kg TM gestiegen und der Energiegehalt um durchschnittlich 0,8 MJ NEL je kg TM gesunken. Aus diesem Material könnte nur noch eine minderwertige Silage hergestellt werden. Die vorangeschrittene Reife lässt die Anforderungen an die Häcksellänge und Verdichtung steigen, da die Gäreigenschaften sich mit der Abreife des Bestands verschlechtern. Der Rückgang des durchschnittlichen Energiegehaltes um 0,8 MJ NEL je kg TM würde bedeuten, dass ca. 0,4 Liter Milch je kg TM weniger aus dieser Grassilage gemolken werden könnten. Außerdem würden die deutlich höheren Rohfasergehalte, den Pansen füllen und damit die Gesamt-Futteraufnahme senken. Dadurch würde die Milchleistung weiter sinken.
Der zweite Schnitt
Nach dem ersten Schnitt wurden alle Flächen mit ca. 70 kg N und 40 kg K2O mineralisch gedüngt. Nach der Düngergabe stieg der durchschnittliche Proteingehalt bis zum zweiten Schnitt von 12,2 % auf 17,5 % während der durchschnittliche Zuckergehalt von 18,9 auf 11,5 % sank. Die Entwicklung des GREENSTAR AF1 TETRA-Bestandes zeigt, dass dieser den verfügbaren Stickstoff gut ausgenutzt hat. Die GREENSTAR STRUKTUR-Bestände haben den eingesetzten Stickstoff am besten verwertet. Aus einem kg Stickstoff wurden über beide Schnitte 7 kg Rohprotein auf Basis der Trockenmasse-Erträge gebildet.
Der zweite Schnitt wurde mit durchschnittlich 24,5 % Rohfaser, 8,9 % Zucker und 17,8 % Protein je kg TM gemäht. Aufgrund des geringen Zuckergehalts wurde bonsilage PLUS eingesetzt. Dieses Siliermittel bewirkt eine sichere pH-Wert-Absenkung und ausreichende Gärsäurebildung.
Fazit der Reifeprüfung
Durch unsere detaillierte Analyse können die Wechselbeziehungen zwischen den wichtigsten Fütterungsparametern grafisch dargestellt werden. Darstellung 1 zeigt die Entwicklung des durchschnittlichen Zuckergehaltes zu dem durchschnittlichen Rohfasergehalt. Anhand dieser Parameter lässt sich der optimale Schnittzeitpunkt aufzeigen. In der Darstellung ist die Entwicklung der beiden Inhaltsstoffe der 5-jährigen GREENSTAR STRUKTUR-Fläche und im Dauergrünland zu sehen. Da es sich bei dem GREENSTAR AF1 TETRA-Bestand um eine Zwischenfruchtmischung handelt, ist diese hier nicht ausgewertet. Der Anstieg des Rohfasergehaltes bewirkt das Absinken des Zuckergehaltes. Beide zusammen in der richtigen Höhe definieren den optimalen Schnitttermin. Ein zu hoher Zuckergehalt würde ebenso wie ein zu geringer Rohfasergehalt zu eingeschränkter Gärqualität und nicht wiederkäuergerechten Silagen führen.
Darstellung 2 zeigt sehr deutlich die Abhängigkeit des Energie- und Rohproteingehalts vom Rohfasergehalt. Im Laufe der Reifeprüfung im Grünland ist der durchschnittliche Rohfasergehalt der Dauerbestände von ca. 12 % auf über 30 % angestiegen. Im gleichen Zeitraum ist der Energiegehalt um über 15 % gesunken. Noch stärker war der negative Einfluss der Rohfaser auf den Rohproteingehalt. Hier lässt sich ein Rückgang von über 40 % nachweisen.
Der richtige Schnittzeitpunkt hilft hervorragendes Grundfutter einzufahren und so beim Protein- sowie Energiezukauf zu sparen. Dies entlastet zusätzlich die Stoffstrombilanz. Vor diesem Hintergrund ist der Einsatz von bonsilage Siliermitteln noch bedeutender. Das bonsilage Produktprogramm bietet für jedes Ausgangs-Siliergut die optimale Lösung, um eine hochwertige Silage zu erstellen und die Inhaltsstoffe Ihres Bestandes bestmöglich zu nutzen. Die Gräser Mischung GREENSTAR STRUKTUR sichert durch ihr ausgeprägtes Wurzelwerk auch bei Trockenheit sichere Erträge und gute Inhaltsstoffe.