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Mit Fusarien belasteter Mais

Maisbestände bei Trockenstress schon frühzeitig ernten?

Für die Befruchtung und Kornfüllung ist ausreichend Niederschlag rund um die Maisblüte notwendig. Bleibt der Regen aus, befinden sich viele Maisbestände im Trockenstress. Die Bestände sind oft kolbenlos und enthalten viel Zucker. Maispflanzen mit grüner Blattmasse können sich nach ausreichend Niederschlag noch regenerieren, dann muss allerdings die Belastung mit Fusarien berücksichtigt werden. Wenn nötig, sollten Sie den Mais zeitnah ernten. Die richtige Einschätzung der Bestände ist dabei sehr wichtig, um keinen Ertrag zu verschenken.




Über Fingernagelprobe den Trockenmassegehalt bestimmen


Um den Trockenmassegehalt der Pflanze zu bestimmen, hilft die Fingernagelprobe. Dafür entnehmen Sie etwa 25 cm über dem Boden ein Stück Maisstängel und schneiden es längs auf. Anschließend streichen Sie das Stängel-Mark aus und beurteilen den Flüssigkeitsaustritt:

  • Pflanzensaft tritt aus: Trockenmassegehalt bei ca. 20 %
  • Keine Schaumbildung: Trockenmassegehalt größer als 27 %
  • Schaumbläschen bilden sich: Trockenmassegehalt bei ca. 25 %

Je nach Trockenstress und Witterung nimmt die Trockenmasse um ca. 2-4 % pro Woche zu. Bei vorgeschädigten Beständen kann die Zunahme auch deutlich höher liegen. Die Bestände sollten daher täglich genau beobachtet werden.


Untere Blattetagen der Maispflanze bewerten


Sollten die unteren Blätter der Maispflanze bereits vertrocknet sein, liegt der wöchentliche Anstieg der Trockenmasse über den 2-4 %. Der Pflanze steht umso weniger Assimilationsfläche zur Verfügung, je mehr Blätter vertrocknet sind. Niederschlag führt in diesem Fall zu einer Verschlechterung der Siliereigenschaften, da Fusarien und Hefen die vertrockneten Pflanzenteile sehr schnell besiedeln. Aus diesem Grund sollten Sie die Maispflanzen bei der Ernte nicht zu tief abhäckseln (Stoppelhöhe mindestens 30 cm).


Die Nährstoffumsetzung der Pflanze ist stark eingeschränkt, wenn sich die Blätter bedingt durch Trockenstress bereits einrollen. Kolbenlose oder kolbenarme Bestände sollten spätestens gehäckselt werden, wenn die einzelne Pflanze zu 40-45 % vertrocknet ist. 


Notreife Maisbestände silieren


Die Ernte von trockengestresstem Mais ist eine Herausforderung: Vertrocknete Blätter führen zu einer schlechten Verdichtung, eine zu feuchte Restpflanze (unter 27 %) hingegen hat eine Sickersaftbildung zur Folge. Es sollte deshalb mit einem Trockensubstanzgehalt von maximal 32 % geerntet werden, den Sie am vertrockneten langen Kolbenblatt erkennen können. Wichtig beim Siliermanagement sind Häcksellängen von 6-8 mm und Abladeschichten von 15 cm.


Um aerob stabile Silagen zu erzeugen, ist der Einsatz von Siliermitteln aufgrund der Gärschädlinge unbedingt notwendig. Liegt der Trockenmassegehalt unter 27 % sollte BONSILAGE MAIS eingesetzt werden. Bei Trockenmassegehalten, die darüber liegen, eigenen sich sowohl BONSILAGE SPEED M als auch BONSILAGE FIT M. Da Sie das Silo mit BONSILAGE SPEED M bereits nach 14 Tagen Silierdauer wieder öffnen können, empfiehlt sich das Siliermittel im Hinblick auf die zu erwartende Futterknappheit.