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Siliertipps Gras

Eine hohe Silagequalität ist die Basis für beste Grundfutterleistung. Unser Service zeigt Ihnen alle wichtigen Managementfaktoren zur Produktion von Grassilagen höchster Futterqualität auf.

Grünlandpflege+

Zu einer ordnungsgemäßen Grünlandpflege zählen:

  • Schleppen und Walzen
  • Angepasste Düngung
  • Regelmäßige Nachsaat im Frühjahr und Herbst

Intensive Nutzung, späte Schnitte, Auswinterungsschäden, Mäusefraß, Trittschäden usw. führen zu unerwünschten Lücken in der Grasnarbe. TM-Erträge und Energiekonzentration gehen im Laufe der Jahre zurück. Regelmäßige Nachsaat mit GREENSTAR-Produkten sichert hochwertige Grünlandbestände.

Schnittzeitpunkt+

Der optimale Schnittzeitpunk liegt kurz vor dem Ähren-/Rispenschieben der Hauptbestandsbildner (Rohfasergehalt ≤ 24 % in der TM). Danach verschlechtert die Lignineinlagerung zunehmend die Silierbarkeit, Verdaulichkeit und Futteraufnahme. Ein früher Schnitt legt die Basis für eine hohe Qualität aller Folgeschnitte.


Der optimale Schnittzeitpunkt lässt sich mit Hilfe von einer Frischgrasprobe ermitteln. So sichern Sie sich den möglichst optimalen Kompromiss zwischen Ertrag und Futterwert der Grassilage. Gehen Sie dabei wie folgt vor (s. auch Video unten):

  1. Gras an repräsentative Stellen auf der geplanten Schnitthöhe (8 cm empfohlen) abschneiden
  2. Mind. 500 g Material einsammeln
  3. Probe zeitnah luftdicht verschlossen an ein Labor, z.B. die ISF Schaumann Forschung einschicken. Bei einem verzögerten Versand bitte die Probe kühl lagern.

Verschicken Sie die Probe zum Beginn der Woche, dann erhalten Sie im Laufe der Woche das Ergebnis und können die Ernte planen.


Schnittreif sind die Bestände je nach Grasart ca. 30 - 50 Tage nach Erreichen der korrigierten Grünlandtemperatursumme von 200 Grad. Zwischen dem ersten und zweiten Schnitt sollten maximal 20-25 Tage liegen.

Zuckergehalt+

Neben dem Trockenmassegehalt ist der verfügbare Pflanzenzucker ein wichtiges Kriterium zur Auswahl des passenden Siliermittels. Neben der Bestimmung der Zuckergehalte mittels einer Frischgrasprobe im Labor können Sie auch eine Einschätzung auch am Feld mittels eines Refraktometers durchführen (s. Video unten):

  1. Gras auf gewünschter Schnitthöhe abschneiden und anschließend gut zerkleinern
  2. Mittels einer Knoblauchpresse den Pflanzensaft auf die Trägerfläche des Refraktometers pressen
  3. Den Brix-Wert im Refraktometer an der Skala ablesen und je nach Wert das passende Siliermittel auswählen.


Das passende BONSILAGE-Siliermittel zu den von Ihnen ermittelten Brix-Werten finden Sie in Absprache mit Ihrer SCHAUMANN-Fachberatung.

Schnitthöhe+

Die Mindestschnitthöhe liegt bei 8 cm (bei Luzerne 10-12 cm). Je nach Pflegezustand und Schadnagerbesatz auch höher.

Die Mindestschnitthöhe

  • Fördert den schnellen Wiederaustrieb der Gräser
  • Verringert den Schmutzanteil und verbessert so den Energiegehalt
  • Reduziert den Eintrag unerwünschter Sporen
  • Senkt das Risiko der Kontamination mit Resten organischen Düngers
  • Zu niedrige Schnitthöhen verdrängen die gewünschten Gräser
Anwelken+

Ein möglichst kurzes Anwelken auf 28-35 % TM ermöglicht eine optimale Silierung mit geringen Verlusten und hohen Futteraufnahmen. Zu nasse Silagen führen zu Buttersäuregärung, zu trockene Silagen lassen sich schlecht verdichten und neigen somit zu Verderb. Oberhalb von 45-50% TM ist keine ordnungsgemäße Verdichtung mehr zu realisieren.

Feldliegezeit+

Die Feldliegezeit sollte kurzgehalten werden und weniger als 36, besser 24 Stunden, betragen, um die Energie- und Proteinverluste gering zu halten. Jede zusätzliche Nacht führt zur Veratmung von Zucker und verringert somit das Gärvermögen der Gräser.


Kurze Feldliegezeiten

  • Verringern Atmungs-, Bröckel- und Auswaschungsverluste
  • Vermeiden Verluste an Kohlenhydraten – die Silierfähigkeit wird gefördert
  • Verringern die Proteolyse und verbessern die Proteinqualität
  • Verbessern die Energiedichte und Verdaulichkeit
  • Der Einsatz von Mähaufbereitern beschleunigt das Anwelken. Bei warmen Wetterlagen wird der optimale TM-Gehalt schnell überschritten. Korrekt eingestellte Mähaufbereiter verringern dern Schmutzanteil in der Silage.
Häcksellänge+

Die optimale Häcksellänge beträgt 10-40 mm.

Zu große Häcksellängen erschweren die Verdichtung. Bei Trockenmassegehalten über 40 % oder hohen Rohfasergehalten muss die Häcksellänge auf unter 15 mm reduziert werden.


Die optimale Häcksellänge und eine regelmäßige Kontrolle der Häckselqualität ist Voraussetzung für:

  • Exakte Verdichtung, bessere Siloraumausnutzung und geringere Verluste
  • Besseren Aufschluss der Pflanzenzelle und damit intensivere und schnelle Milchsäuregärung
  • Geringeren Gasaustausch nach dem Öffnen des Silos, dadurch geringeres Nachgärrisiko
  • Verbesserte Futteraufnahme
Siliermittel+

Neben den Grundregeln des Silierens unterstützen BONSILAGE-Siliermittel mit verschiedenen Wirkungsrichtungen den Gärverlauf (Zu den Siliermitteln). Eine Anmischanleitung für die BONSILAGE-Produkte finden Sie im Downloadbereich.

Dosiertechnik+

Milchsäurebakterienpräparate können nur dort wirken, wo sie auch exakt eindosiert worden sind. SCHAUMANN-Dosiergeräte sorgen für eine exakte Dosierung aller BONSILAGE-Produkte.

Verdichtung+

Durch Eintritt von Sauerstoff kommt es zu Nacherwärmung und damit zu Energie- und TM-Verlusten. Je besser die Silage verdichtet ist, desto schneller kommt es in der ersten Gärphase zur erwünschten Milchsäurebildung und umso weniger Luftsauerstoff kann während der Entnahme eindringen.


Maßnahmen zur optimalen Verdichtung:

  • Max. 15-20 cm Schichtdicke nach dem Abladen im ungewalzten Zustand
  • Je höher der Rohfaser- und Trockenmassegehalt, desto kleiner die Schichtdicke
  • Reifendruck mindestens 2 bar, so hoch wie möglich
  • Keine Zwillingsreifen
  • Max. 3-4 km/h Walzgeschwindigkeit
  • Von Beginn an Walzen, da sonst kaum Tiefenwirkung
  • Kein übertriebenes Nachwalzen am Ende wegen des Pumpeffektes aus der Rückfederung des Siliergutes
  • Steile Auffahrtsrampen und Seitenränder sowie fehlende Seitenwände bei Freigärhaufen erschweren die Verdichtung

Faustformeln

Walzschleppergewicht = Bergeleistung in t FM pro Stunde / 4*
(* gilt für Häcksler, für Ladewagen: 3)

Zielverdichtung = 3,5 * TM [%] + 90


Zielwerte Verdichtung


25 % TM: 180 kg TM/m³

40 % TM: 230 kg TM/m³

Abdeckung+

Sofort nach Beendigung des Nachwalzens muss der Silo korrekt abgedeckt werden.


Für eine optimale Abdeckung:

  • Unterziehfolie: saugt sich direkt an das Siliergut an (Stärke: 40-50 µ)
  • Hauptfolie: muss gasdicht, dehnfähig, UV-beständig und säurefest sein (Stärke: 150-250 µ)
  • Siloschutzgitter: schützt die Folien vor mechanischen Beschädigungen und beschwert zusätzlich
  • Silosäcke: als Beschwerung für eine gezielte Anpassung. Mit Silosäcken können luftdichte Barrieren im Abstand von 5 m erstellt werden, so dass der Lufteintritt an der Anschnittfläche erschwert wird. Eine Lagerung der Silosäcke auf Paletten erleichtert das Handling.
  • Bei Seitenwänden sollte eine Seitenwandfolie benutzt werden, bei Freigärhaufen eine Randfolie
  • Immer neue, unbenutzte Folien verwenden
  • Folie in Übergröße auf Lager haben, falls das Silo voller wird
  • Bei nächtlichen Silierpausen muss eine Zwischenabdeckung erfolgen
Anschnittfläche+

Der Mindestvorschub zur Vermeidung von Nacherwärmung und Schimmelbildung bei ordnungsgemäß verdichteten Silagen sollte mind. 2 m pro Woche betragen. Die Entnahmetechnik sollte die Anschnittfläche so gering wie möglich beschädigen und den Lufteintritt minimieren.


Vorbeuge von Nacherwärmung:

  • Anlegen von Sommersilos mit kleinerer Anschnittfläche
  • Anschnittfläche nicht gegen Hauptwindrichtung legen
  • Silofolie möglichst wenig im Voraus abdecken
  • Silolänge und Vorschub anhand des Tierbestandes und des täglichen Futterbedarfs kalkulieren
  • Entnahmetechnik optimieren
  • Silofolie an der Anschnittfläche mit einem zusätzlichen Längsriegel (Sardinentechnik) aus Silosäcken beschweren und so den Sauerstoffeintrag verhindern