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Auf Silohygiene achten, um Nacherwärmung vermeiden

Nacherwärmung vermeiden: Im Herbst und Winter verstärkt auf Silohygiene achten

Insbesondere im Herbst und Winter sind geöffnete Silagen witterungsbedingten Einflüssen ausgesetzt. Regen oder Schneefälle sind oft die Ursache für verschmutzte Siloflächen und hygienisch bedenkliche Silagen (s. Bild links). Hier finden Sie Tipps für ein gelungenes Silomanagement.


Tipp 1: Entnahmereste beseitigen


Entfernen Sie loses Material von der Anschnittfläche. Verschmutzte Silagereste von der vorherigen Entnahme können die Silagemiete kontaminieren und zu Nacherwärmung führen. Besonders deutlich wird dies mit einer Wärmebildkamera. Die linke Abbildung zeigt eine saubere Silage, die rechte eine Silage, die sich durch Reste an der Anschnittfläche erwärmt hat.

Tipp 2: Silomiete nicht zu weit aufdecken


Das Einsickern von Regenwasser oder Schnee in die Silomiete führt zu Schimmelbildung und Verderb der Silage. Dies liegt zum einen daran, dass auch Sauerstoff von oben in die Silomiete gelangt und zum anderen, dass der Regen die stabilisierenden Gärsäuren in weiter unten liegende Schichten auswäscht. Dies sollten Sie unbedingt verhindern und die Silage nicht „auf Vorrat“ abdecken, sondern immer nur nach Bedarf. So kann auch der Lufteintritt zwischen Silomiete und Abdeckfolie vermieden werden.

Sardinentechnik

Tipp 3: Lufteintritt zwischen Silomiete und Abdeckfolie vermeiden

Besonders bei Silagemieten, die in Hauptwindrichtung liegen, sollten Sie eine „mitwandernde“ Sauerstoff-Barriere errichten. Diese kann zum Beispiel aus Sandsäcken bestehen, die als Querriegel in Höhe des Anschnitts liegen. Noch effektiver sind Längsriegel (Sardinentechnik, s. Bild). 


Bei jedem weiteren Abdecken der Silage muss die Barriere weiter nach hinten gesetzt werden. So verhindern Sie, dass Luft zwischen Silofolie und Miete eindringt. Dieser Lufteintritt würde die Entwicklung von Hefen sowie Schimmelpilzen fördern und so zu Nacherwärmung führen.

Noch warm oder wieder warm?

Mit diesem einfachen Verfahren finden Sie heraus, ob es sich um harmlose Kern- bzw. Prozesswärme im Silostock handelt oder ob eine Nacherwärmung durch Verderb vorliegt:

Entnehmen Sie einige Kilo der vermeintlich warmen Silage aus der Anschnittfläche und lassen Sie diese für 10 bis 15 Minuten locker auf dem Boden vor dem Silohaufen liegen. Ist die Silage danach abgekühlt, handelt es sich bei der Wärme im Futterstock im Kernwärme. Wird die entnommene Silage nicht kälter oder wird sogar noch wärmer, lässt das auf eine mögliche Nacherwärmung schließen und es besteht Handlungsbedarf, z.B. durch die Stabilisierung der TMR, um Nacherwärmung auf dem Futtertisch zu verhindern.